Prognose

Der Schlüssel zur Behandlung des Priapismus ist die Feststellung der unterschiedlichen Formen der Erkrankung und die Notwendigkeit die Kontraktilität der Schwellkörpermuskeln zu erhalten.
Die Prognose hängt letztlich von der Dauer der Ischämie bzw. der Schädigung der Muskeln ab. Die fibrotische Umwandlung bzw. Muskelnekrose führt zum Funktionsverlust der Schwellkörper.
Ein rechtzeitig einsetzendes Diagnose- bzw. Behandlungskonzept, wie oben angeführt, kann die Folgen einer Ischämie verhindern und erspart zumeist offene Operative Maßnahmen.

Wiederholter Priapismus

Selten kommt es zu wiederholten Priapismus (recurrent idiopathic priapism). Es wird angenommen, dass das Wiederauftreten einer andauernden, nicht sexuell bedingten Gliedversteifung, venoocclusiv bedingt ist Literatur:Kim, F.J. et al: "The management of recurrent idiopathic priapism" Curr Opin Urol, 7, 354-358, 1997. Pathophysiologisch besteht offenbar eine Veränderung in dem durch glatte Muskulatur gesteuerten Spiel zwischen Relaxation und Kontraktion, wobei die Relaxation und damit eine verlängerte Erektion das Übergewicht bekommt Literatur:Kim, F.J. et al: "The management of recurrent idiopathic priapism" Curr Opin Urol, 7, 354-358, 1997.
Die Behandlung hat einmal die Notfallsituation zu berücksichtigen, aber auch vorbeugende Maßnahmen um eine erneute Wiederholung zu vermeiden.
Die Notfallbehandlung besteht in der intrakavernösen Applikation von Phenylephrine (α-adrenergic substance) um eine Detumeszens zu erreichen. Bleibt der Erfolg aus, ist ein Caverno-spongiöser Shunt erforderlich.
Zur Prophylaxe, d.h. Retumeszens, werden Terbutalin (β-2-sympatikomemetikum), LHR-Hormon bzw. Digoxin (z.B. Lanicor) angewandt. Digoxin wirkt als effizientes Medikament zur Prophylaxe. Die Substanz führt zur Kontraktion glatter Muskelzellen (über eine Senkung des intrazellulären Kalziumspiegels) Literatur:Mutschler, E.: "Arzneimittelwirkungen", WVG Stuttgart, 2001.