Pathogenese und Pathophysiologie
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- Abbildung 3:
- Erhöhter arterieller Zufluss und Kontraktion der intracavernösen Venen führen durch sexuelle Erregung zur Erektion
- In 60% der Fälle ist die Genese des Priapismus ungeklärt. In 40% kommen ursächlich folgende Erkrankungen in Frage:
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- Sichelzellanämie
- Leukämie
- Trauma
- Peniskarzinom
- Querschnittslähmung
- neurologische Erkrankungen (multiple Sklerose, Tabes dorsalis)
- Gerinnungsstörungen
Neben der prolongierten Erektion sind auch verschiedene andere
Differentialdiagnosen des PriapismusDifferentialdiagnosen des Priapismus- Abusus/Überdosierung vasoaktiver Substanzen
- Schwellkörper-Autoinjektions-Therape (SKAT)
- Alkohol- und Marihuana-Abusus
- Bluterkrankungen: Leukämie, Sichelzellanämie, Polyzythämie, Makrogolulinämie
- Medikamente: Chlorpromazin, Cortison
- Traumata: Direkttrauma des Penis, Verletzung des Rückenmarks, Querschnittslähmung
- Lokale Entzündungen: Penismetastasen (Urothelkarzinom, Melanom, Rektum-Ca)
- Tumoren im kleinen Becken: Prostatakarzinom, Rektumkarzinom
- Erkrankungen des ZNS: Multiple Sklerose, apoplektischer Insult, Hirntumoren, tuberöse Sklerose
- Infektionen: Tuberkulose, Typhus, Tollwut
- Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus, Gicht
- Priapismus bei Hämodialyse (selten)
von Bedeutung.
Bei der normalen Erektion kommt es durch Stimulation parasympatischer Nervenfasern (vermittelt durch Stickstoffmonoxid (NO) und Guanosinmonophosphat (cGmP)) zur Erweiterung der arteriellen Penisgefäße und einem zunehmenden Blutfluss in die Schwellkörper. Außerdem tritt dabei eine Relaxation der sinusoidalen glatten Muskulatur der Corpora Cavernosa sowie eine Kontraktion der intracavernösen Venen (Abnahme des Blutabflusses) und daraus resultierend ein Anstieg des intracavernösen Druckes auf (Abbildung 3)
Literatur:Mutschler, E.: "Arzneimittelwirkungen", WVG Stuttgart, 2001.