• Abbildung 2:
  • Pyelonephritische Schrumpfniere mit narbigen Einziehungen und höckriger Oberfläche
  • Histologie: Atrophische Tubuli mit mukoidem Inhalt und fasrig-hyalin umgewandelte Glomerula sowie sklerosiertem Stroma
 b 
  • Abbildung 3:
  • Pyelonephritische Schrumpfniere mit deutlicher narbiger Einziehung an der Oberfläche (a), die auf der Schnittfläche erkennbar bis an das Mark der Niere heranreichen (b)
 b 
  • Abbildung 4:
  • Pyelonephritische Schrumpfniere mit grober, narbiger Einziehung, verschwommene Mark-Rinden-Grenze, chronisch entzündliche Verdickung des Nierenbeckens
 b 
  • Abbildung 5:
  • Schrumpfniere bei chronisch obstruktiver Pyelonephritis (Konkrement markiert)

Pyelonephritische Schrumpfniere

Einseitige, frühkindliche, pyelonephritische Zwergniere

Diese Form der kleinen Nieren wird häufig erst bei Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen entdeckt, öfter bei Mädchen bzw. jungen Frauen, wegen Hypertonus (z.B.: 200/110!) bzw. rezidivierender pyelonephritischer Schübe Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966. Es ist die häufigste Form der einseitigen Schrumpfniere mit Hypertonie.

Pathologie

Makroskopisch findet sich infolge der eingezogenen Narben eine höckrige Oberfläche der Nieren, deren Gewicht deutlich verringert ist. Es kann sich um total geschrumpfte Organe mit bindegewebiger Umwandlung von Rinde und Mark bzw. großbuckeligen Formen mit einzelnen groben Einziehungen und Verschmälerung des Parenchyms handeln (s. Abbildung 2, 3b). Auf der Schnittfläche ist die Mark-Rinden-Zone oft nicht abgrenzbar. Die Narben verlaufen keilförmig, teilweise bis ins Nierenbecken (s. Abbildung 4b). Das Hilusfettgewebe ist vermehrt ("Vakatwucherung") (s. Abbildung 18) Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966.
Histologisch findet sich eine weitgehende Zerstörung der Glomerula, die Tubuli sind atrophisch erweitert und mit Mukoid angefüllt ("Strumaherde"). Das Stroma zeigt Lymphozyteninfiltrate Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966 (Abbildung 2).

Pathogenese

Pyelonephritische Entzündungen der Niere sind im Kindesalter häufig (Weiblich > Männlich). Als Folge kann eine Beeinträchtigung des Wachstums der befallenen Niere auftreten. Entscheidend für die Entwicklung der renalen Hypertonie bei chronischer Pyelonephritis ist die Einengung des intrarenalen Gefäßstrombettes durch Endovasculitis proliferans bzw. reaktiver Intimafibrose Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966.
Die Abbildungen zeigen pyelonephritische Schrumpfnieren, die im jüngeren Erwachsenenalter wegen Hypertonus bzw. rezidivierenden Harnwegsinfekten auffielen, aber mit Wahrscheinlichkeit im Kindesalter entstanden sind (Abbildung 2,3,4,18).

Chronisch obstruktive Pyelonephritis mit Schrumpfung des Organs

Diese Form der Pyelonephritis ist nach Zollinger stärker destruierend als in späteren Lebensabschnitten Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966.

Frühkindliche, nekrotisierende, eitrige Nierenentzündung

Entsteht durch Ureterabgangsstenose bzw. Harnsteinbildung. Als Beispiel Schrumpfniere bei Ureterabgangsstenose mit Harsteinbildung (Abbildung 5).

Zusammenfassung der charakteristischen der pyelonephritischen Schrumpfniere Literatur:Zollinger, H. U.: "Niere und ableitende Harnwege" in Doerr, W., Uehlinger E.: "Spezielle pathologische Anatomie", Bd. 3, Springer Berlin, 1966