Die Jugendliche kam wegen Harnträufeln bzw. zeitweise bestehender Inkontinenz in Behandlung. In der Sonographie fiel eine Doppelniere links mit einer hydronephrotischen Aufweitung des einen Anteils auf (Abbildung 5a). Das AUR ergab außer einer gewissen seitlichen Abdrängung der linken Niere keine pathologischen Veränderungen (zeitgerechte KM-Ausscheidung, glatter Abfluss, keine Doppelnierenbildung) (Abbildung 5b). Aufgrund des pathologischen Sonographiebefundes veranlassten wir eine Computertomographie des Abdomen. Hier fand sich der hydrnephrotische Nierenanteil neben der unauffälligen 2. Niere (Abbildung 5c). Die Inspektion der äußeren Harnröhrenöffnung gab keinen Hinweis auf eine ektopische Uretermündung. Endoskopisch fand sich in der proximalen Harnröhre in der Nähe des Harnblasenhalses eine weite klaffende Öffnung (Abbildung 5d). Die retrograde Sondierung ergab die Darstellung eines ektopisch einmündenden Harnleiters (Abbildung 5e). Der ektopische Harnleiter wurde entfernt, dabei wurde aber wegen der Sphinkternähe ein kurzer Stummel des ektopischen Harnleiters belassen.