Uretermündungsdivertikel

Es handelt sich um eine Aussackung der Harnblasenwand in der unmittelbaren Nachbarschaft der Uretereinmündung.

Die Vereinigung von Detrusor und Trigonum stellt eine Schwachstelle dar, in der sich Divertikel bilden können Literatur:Egilmez, A.N. et al: "Blasendivertikel, eine angeborene Erkrankung der Kinder und der Erwachsenen", Urologe A, 21, 335-344, 1982.

Diese Veränderung, verbunden mit dem Vesikoureteralen Reflux bei Kindern wurde bereits 1952 von Hutch beschrieben Literatur:Hutch, J. A.: "Saccule formation of the intravesical junction in smooth walled bladders", Journal of Urology, 86, 390-399, 1961. Die Anomalie kann angeboren oder erworben, Folge einer Harnblasenhals- oder Harnröhrenenge sein. Ein Vesikoureteraler Reflux besteht häufig. Im frühen Stadium füllen sich die Divertikel bei hohem Druck in der Blase. Häufig findet sich ein doppelter Ureter. Der Harnleiter wird in der weiteren Entwicklung in das Divertikel einbezogen und extravesikal verlagert (Abbildung 1).
Als Komplikationen treten Harnwegsinfekt und Vesikoureteraler Reflux auf.

Therapie

Operationsindikation (Abtragung des Divertikels und Ureterreimplantation) besteht nur bei zunehmender Symptomatik bzw. Nicht-Beherrschbarkeit der Harnwegsinfektionen bzw. Reflux.

Die beiden Kasuistiken zeigen die Diagnostik und operative Behandlung beim Mündungsdivertikel.