Das Ergebnis der HLA-Typisierung und der Blutgruppe wird neben den persönlichen Daten der Eurotransplantzentrale mitgeteilt und dort gespeichert. Steht eine Spenderniere zur Transplantation zur Verfügung, wird der am besten passende Empfänger mit der längsten Wartezeit ermittelt und innerhalb kürzester Zeit vom betreuenden Transplantationszentrum operiert. Die Vermittlung von Spendernieren erfolgt in Deutschland ausschließlich durch die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Zusammenarbeit mit Eurotransplant. Die DSO hat mittlerweile Öffentlich-Rechtlichen Status.
Im deutschen Transplantationsgesetz ist die Vermittlung der Organe nach Erfolgsaussicht und Dringlichkeit festgelegt (
Änderung des TransplantationsgesetzesÄnderung des TransplantationsgesetzesIm juni 2012 erfolgte eine Änderung des Transplantationsgesetzes (TPG) durch den deutschen Bundestag. Sie beinhaltet eine "Entscheidungslösung", die die bisherige 'Zustimmungslösung" ablöst. Dazu wird jetzt jeder Bundesbürger über 16 Jahre von seiner Krankenkasse über das Problem Organspende informiert und zu einer Erklärung aufgefordert nach seinem Tode zur Organspende bereit zu sein.
Zu erwähnen ist auch noch, dass das reformierte TBG vorschreibt, entsprechend qualifizierte Transplantationsbeauftragte in den zur Organentnahme befähigten Kliniken einzusetzen.
Richter-Kuhlmann, E. et al: "Was sich gesetzlich ändert", DÄB, 109, 1114-1117, 2012). Kinder werden generell bevorzugt. Die Vergabe erfolgt nach einem Punktesystem. Für Übereinstimmungen der Gewebemerkmale werden ebenso wie für z.B. Wartezeit, Region, Lebensalter u.v.m. Punkte vergeben. Der potentielle Empfänger mit der höchsten Punktzahl für das jeweilige Organ erhält das Transplantat zugesprochen.
Für die bei Kindern transplantierten Nieren werden für das Überleben des Transplantats für das erste, zweite und fünfte Jahr 90% bzw. 86% und 75% angegeben Literatur:El-Mekresh, M. M.: "Renal diseases and transplantation in children", Curr Opin Urol, 8, 517-523, 1998, nach 10 Jahren 37-65%
Literatur:Leumann, E.: "Nierentransplantation beim Kind", Schweiz Med Wochenschr 127, 1039-1043, 1997.
Zu erwähnen ist noch die sehr seltene Notwendigkeit der Autotransplantation, z.B. bei Gefäßläsionen oder Uretertumoren ohne Möglichkeiten des Ersatzes (Darminterponat) (Abbildung 14).