Therapie

  • Abbildung 5:
  • Endoskopische Ureterozelenschlitzung
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  • Abbildung 6:
    1. AUR Harnstauungsniere rechts bei Ureterozele
    2. Nach Schlitzung Abflussverbesserung
    3. MCU: Reflux rechts

Die Therapie ist abhängig von der Schwere der Komplikationen, dem Krankheitsverlauf (insbesondere rezidivierende Harnwegsinfekte!), tendiert aber in jüngster Zeit mehr und mehr zur primär endoskopischen Behandlung (Schlitzung) bzw. danach eventuell notwendigen offenen Operationen (Abbildung 5). Bei diesem Vorgehen ist aber zu bedenken, dass bei den Patienten häufig rezidivierende Harnwegsinfekte, z.T. mit entsprechender Schädigung der Niere vorliegen und die alleinige Schlitzung refluxbetont ist.

Dazu ein Beispiel: Bei der Patientin bestand eine rechtsseitige Ureterozele mit deutlicher Abflussbehinderung. Nach Schlitzung verbesserte Abflussverhältnisse. Im MCU aber postoperativ ein rechtsseitiger Reflux (Abbildung 6).

Single-System-Ureterozele

Die beiden nachfolgenden Kasuistiken zeigen die röntgenologische Diagnostik und operative Behandlung von Ureterozelen mit sekundären Megaureteren bei zwei jugendlichen Patienten (s. Kasuistiken).

Duplex-System-Ureterozele (DSU)

Bei septischem oberen Doppelnierenanteil zunächst endoskopische Zelenfensterung oder Nephrostomieanlage und Antibiose. Danach bei isotopennephrografisch nachgewiesener Funktionslosigkeit des oberen bzw. unteren dysplastischen oder hydronephrotischen Doppelnierenanteils Heminephroureterektomie des betroffenen Anteils und Neueinpflanzung des verbleibenden ipsilateralen Ureters.
Castagnetti et al konnten jedoch zeigen, dass in ca. 50% von Duplex-System-Ureterozelen der alleinige endoskopische Eingriff ausreicht Literatur:Castagnetti, M. et al: "Transurethral incision of duplex system ureteroceles in neonates: does ist increase the need for secondary surgery in intravesical and ectopic cases?" in BJU int 39, 1313-1317, 2004.