Harnleiterverletzungen

 
  • Abbildung 1: Messerstichverletzung bei einem Jugendlichen mit distaler Harnleiterverletzung
    1. Nicht mehr frische Stichwunde imBereich der linken Gesäßbacke
    2. Ausscheidungsurogramm mit Kontrastmittelaustritt bei Verletzung des distalen Harnleiters
    3. Extravasation im Bereich des ureterovesikalen Übergangs links

Zu unterscheiden sind stumpfe und penetrierende Verletzungen Literatur:Presti, J.C. Jr, Carroll, P. R., McAninch, J. W.: "Ureteral and renal pelvic injuries from external trauma: Diagnosis and management", J Trauma 1989; 29: 370-374.
Stumpfe Traumata können nach extremer Akzeleration bzw. distale Harnleiterquetschung oder -abriss nach Beckentrauma auftreten. Penetrierende Harnleiterverletzungen finden sich in 3 - 17% nach Stich- und Schussverletzungen. Dabei bestehen häufig Mitverletzungen am Dünndarm (62%), Kolon (45%) und Gefäße (40%) Literatur:Cass, A. S.: "Ureteral contusion with gunshot wounds." J Trauma 1984; 24: 59-60.

Kasuistik

Als Beispiel die Harnleiterverletzung im distalen Bereich links durch Messerstich bei einem Jugendlichen (Abbildung 1). Die Röntgenuntersuchung (AUR) ergab einen Kontrastmittelaustritt am Harnleiterblasenübergang. Eine retrograde Sondierung (zur Schienung) war nicht möglich. Behandlung durch Harnblasenlappenplastik (nach Boari) (s. Abbildung 3b).

Auch bei den Schussverletzungen ist die Mitbeteiligung anderer Organe zu bedenken, wie das Beispiel bei einem Jugendlichen zeigt.