Derartige Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen treten bei Verkehrsunfällen, Spiel und Sport z.B. durch Stürze auf, aber auch durch Pfählungen, Stich- und Schussverletzungen bzw. Tierbisse Literatur:Brandes, S.B., Buckman, R.F., Chelsky, M.J. et al.: "External genitalia gunshot wounds: A ten-year experience with fifty-six cases", J Trauma 39, 1995: 266-271
Gomez, R.G., Castanheira, A.C., McAninch, J.W.: "Gunshot wounds to the male external genitalia", J Urol 1993, 150:1147-1149
Jordan, G.H., Jezior, J.R., Rosenstein, D.I.: "Injury to the genitourinary tract and functional reconstruction of the urethra", Curr. Opionion in Urology 11, 2001:257-261
Cass, A.S., Luxenberg, M.: "Testicular injuries", Urol. 37, 1991:528-530
Morrey, A. F., Metro, M. J., Carney, K. J., Miller, K. S., McAninch, J. W.: "Consensus on genitourinary trauma: external genitalia", BJU int.: 94, 507-515, 2004
. Fernerhin sind Alterationen des Genitale durch sexuellen Missbrauch zu nennen.
Abhängig von der Dauer und dem Ausmaß des sexuellen Missbrauchs können die urologischen Symptome von geringem Grad bis zu kompletter Stuhl- und Urininkontinenz führen Literatur:Warlick, C. A., Mathews, R., Gerson, A. C.: "Keeping childhood sexual abuse on the urologic radar screen", Urology 66: 1143-1149, 2005. Eine von Adams et al mitgeteilte Klassifkation erlaubt anogenitale Befunde mit anderen relevanten Teilen der Untersuchung wie Anamnese und Labordaten zu kombinieren
Literatur:Adams, J., Harper, K., Knudson, S.: "A proposed system for the classification of anogenital findings in children with suspected sexual abuse", Adolesc. Pediatr. Gynecol. 5: 73-75, 1992.
Klassifikation nach Adams et al
Bei den zu Genitalverletzungen führenden Unfallmechanismen sind gleichzeitige Mitbeteiligungen des Anorektalbereiches bzw. der Scheide (s. Kasuistik der Genitalverletzungen bei Mädchen) nicht selten (Abbildung 1).
Bei der Behandlung von Jugendlichen oder Kindern mit Genitalverletzungen ist deshalb, nicht zuletzt wegen der Schwierigkeit der Anamneseerhebung (Scham!), immer die Mitverletzung benachbarter Organe zu bedenken.
Onen hat eine Klassifikation der Genitalverletzungen im Kindesalter erstellt (Genital Injury Score - GIS) und hier eine Gradeinteilung (I - V) vorgenommen. Bei seiner Einteilung werden Mitverletzungen der Scheidenregion sowie des Ano-Rectal-Bereiches einbezogen Literatur:Onen, A., Öztürk, H., et al.: "Genital trauma in children: classification and management", Urology 65(5), 2005: 986-990.
Klassifikation der Genitalverletzungen (Genital-Injury-Score - GIS)
Insbesondere in Hinsicht auf die spätere Fortpflanzungsfähigkeit bedürfen die Genitaltraumen besonderer Aufmerksamkeit.