Präputialer Insellappen zur tubulären Urethroplastie mit Glans-Tunnelierung in der Methode nach Duckett (Abbildung 7).
Zunächst Inspektion der Präputialschürze, die für einen gestielten Hautlappen geeignet sein muss. Eine artifizielle Erektion soll den Grad der Verkrümmung ermitteln (s. Abbildung 5). Zirkumzission an der Corona glandis und Abpräparation der Penishaut. Darstellung der Corpora Cavernosa. Derbes, narbiges Gewebe (Chorda) wird falls vorhanden mit der Schere bzw. Skalpell abgetragen. Bei geringgradiger Verkrümmung können zur Aufrichtung auch dorsale Raffnähte in die Kapsel der Corpora cavernosa (Nesbit) angebracht werden. Danach bzw. nach Entfernung des narbigen Gewebes wird eine erneute artifizielle Erektion durchgeführt. Präparation der jetzt weiter nach Proximal verschobenen Harnröhrenöffnung und Anfrischung.
Präparation des dorsalen Präputiallappens. Der Hautlappen muss in seiner Länge dem zu ersetzenden Harnröhrenstück angepasst sein. Bei der Präparation des gestielten Lappens für die Rohrbildung wird sorgfältig auf die Durchblutung geachtet. Aus dem gestielten Präputiallappen wird ein Rohr gebildet bzw. beim Onlay-Verfahren der Lappen auf den erhaltenen Streifen der Urethralplatte genäht (siehe dazu Abbildung im Kapitel Fistelverschluss in der Onlay-Methode). Wegen der großen Neigung zur Fistelbildung bei der tubulären Korrektur, empfiehlt sich ein Onlay-Flap.
Das gebildete Rohr wird dann nach Ventral geklappt. Eventuell auch Rohrbildung nach Ventralwendung (s. Schema). Ausreichende Tunnellierung der Glans penis. Anastomose des neu gebildteten Harnröhrenstückes mit dem Harnröhrenstumpf. Durchziehen der neuen Harnröhre durch den Kanal der Glans. Fixation der Harnröhre in dem neu gebildeten Meatus. Verschluss der Penishaut, Wundverband mit Silasticschaum.
Beispiel: Hypospadie mit Verkrümmung, nach Aufrichtung distal gelagerter Harnröhrenöffnung