Sequenzszintigraphie mit quantitativer Auswertung, Nierenclearance, Seitengetrennte Sequenz.
Nach Injektion des Radiopharmakons werden mit Hilfe einer Gamma-Kamera Zeitaktivitätskurven (Anflutung) akquiriert. Aus ihnen werden prozentuale Angaben zur seitengetrennten Funktion errechnet und Informationen über den zeitlichen Verlauf des ausgeschiedenen Nuklids (Abflutung) objektiviert.
Die Untersuchung wird über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten durchgeführt.
Konturangepasste "regions of interest" (ROI) über den Nieren und einer zusätzlichen ROI über dem Untergrund erlauben es, für jede Niere seitengetrennt untergrundkorrigierte Funktionskurven zu erstellen. Mit deren Hilfe wird die Durchblutung objektiviert, die Gesamtclearance berechnet und die seitengetrennte Nierenfunktion definiert.
Vom normalen Verlauf abweichende Kurven lassen sich bestimmten Funktionseinschränkungen oder Krankheitsbildern zuordnen. Im Rahmen einer einzigen nichtinvasiven Untersuchung werden so Informationen über seitengetrennte Durchblutung und Funktion der Nieren, der Abflussverhältnisse und der Lage der Nieren (Dystopien, Lagenomalien) gesammelt. Ektope Nieren schränken die Aussagefähig des Verfahrens ein (Abbildung).
Als Kasusistik die NFZG bei einem 6 Jahre alten Jungen mit rezidivierenden Harnwegsinfekten und lumbaler Dystopie links (74MBq, Tc99 MAG3 liegend). (5 Abbildungen)
Als weiteres Beispiel die NFZG bei einer 18 Jahre alten Jugendlichen mit linksseitiger Abflussbehinderung (aberrierendes Gefäß) bei Hufeisenniere (Abbildung) (
s. Fehlbildungen/Niere/Hufeisennieren).
Megaureteren beiderseits bei einem 4 Monate alten Mädchen, kein Anhalt für Reflux (4 Abbildungen).