Allerdings ist die Symptomatik bei kindlicher Harnwegsinfektion häufig wenig typisch, insbesondere im Säuglings- und Kleinkindesalter.
Während chronische Krankheitsverläufe gekennzeichnet sind von Gedeihstörung (Wachstum), Müdigkeit und Appetitlosigkeit stehen bei akuten Erkrankungen Fieber, Erbrechen und Schmerzen (Koliken) im Vordergrunde.
Insbesondere Fieber ist ein wichtiges Symptom akuter Erkrankungen in Kindesalter. Vorallem im Säuglingsalter sind hochfieberhafte Zustände gefährlich und erfordern erhöhte Sorgfalt. Die häufigsten fieberhaften Erkrankungen in diesem Alter sind: Grippaler Infekt, Bronchopneumonie, Harnwegsinfekt, Otitis media.
Die Symptomatik "Bauchschmerzen" wird bei Kindern ab dem 5/6 Lebensalter im Allgemeinen von ihnen lokalisiert. So können Schmerzen über der Harnblase bzw. von der Flanke ausgehend beschrieben werden.
Beispielsweise können hydronephrotische Veränderungen kolikartige Beschwerden bereiten. Typische Schmerzen (Koliken) treten bei Harnleiterobstruktionen (insbesondere bei Konkrementen) auf. Weitere Symptome ausgehend von den ableitenden Harnwegen sind akuter bzw. chronischer Harnverhalt und Inkontinenz. Urethralklappen bzw. Harnröhreengen können ursächlich sein und symptomatisch durch pathologische Miktionsmuster wie "stotternde" Miktion werden.
Die Inkontinenz kann erst nach dem 3. Lebensjahr als Symptom gewertet werden. In der Regel tritt bei Mädchen mit dem 5. Lebensjahr und Jungen mit dem 6. Lebensjahr Kontinenz ein. Danach wird unfreiwilliger Harnverlust am häufigsten in der Form der Enuresis nocturna beobachtet. Inkontinenz bei Tag (diurna) und Nacht hat neurogene, psychische, oder entzündliche Ursachen z.B. Harnwegsinfekt.
Harnverhalt und Anurie (Exsiccation) sind bei Neugeborenen nur schwer zu trennen. Bei chronischem Harnverhalt ist an eine neurogene Schädigung zu denken.